Ran an die Stöcke

- Unser Karate-Lehrgang MIT hENNING wITTWER IN NIESKY -

Traditionell im Frühjahr lädt der 1. Nieskyer Karateverein „Nippon Niesky“ e. V. zu seinem Stock-Lehrgang mit Henning Wittwer ein. So war es nicht verwunderlich, dass das Haus – oder besser die Halle – am Wochenende des 17. & 18. März 2024 wieder voll war. Vom Schwarzwald über den Thüringer Wald bis hin zum Spreewald kamen unsere Gäste, manche schon zum wiederholten Male, um Stocktechniken zu lernen und zu vertiefen.

Auf dem Plan standen die im historischen Shōtōkan gelehrten Stock-Kata Shūji no Kon und Matsukaze no Kon sowie Partnerübungen und geschichtliche Erläuterungen. Doch bevor es losging, sorgte die traditionelle Erwärmung mit Bō-Koguri (Drunter und Drüber mit dem Stock) wahlweise für Schmunzeln oder angestrengte Gesichter bei den Teilnehmern. Die anschließende Kata-Übung zielte nicht nur auf das Erlernen oder Auffrischen der Abläufe ab, sondern bot die Chance, die einzelnen Bewegungen gewissenhaft zu studieren und das richtige Körpergefühl zu finden.

In spannenden historischen Exkursen erläuterte uns Henning u. a., warum es kein Widerspruch ist, dass wir als Leere-Hand-Ausübende heute mit dem Stock trainieren. Einer von mehreren Gründen ist, dass Bō-Waza ausdrücklich zum Lehrgebäude Funakoshi Gichins gehörten, auch wenn das Wissen darum in den vergangenen Jahrzehnten größtenteils verlorengegangen ist. Deshalb werden in unserem Verein nicht wie anderswo Stocktechniken als eigenständiges Zusatztraining ausgeübt, sondern ins regelmäßige Training integriert.

Neu war in diesem Zusammenhang für alle Teilnehmer die Präsentation eines Shōtōkan-Wappens aus den 1930er-Jahren, das die untrennbare Verbindung von Waffen und Leere-Hand-Techniken in Funakoshi Gichins Karate darstellt.

Dass das Partnertraining mit dem Stock sehr vielfältig ist, wussten wir bereits aus den vergangenen -Lehrgängen. Henning zeigte uns, dass dabei Stock gegen Stock, Leere Hand gegen Stock oder auch Stock gegen andere Waffen wie beispielsweise Bokutō oder Bajonett zum Einsatz kommen kann. Leider musste die geplante „Sandkastenübung“ aufgrund von plötzlich einsetzendem Regenschauer ausfallen.

Die abwechselnde Mischung aus Einüben und Verbessern der Soloformen, geschichtlichen Fakten, historischem Bildmaterial sowie Partnertraining mit dem ließ keine Langeweile aufkommen und sorgte für zwei prall gefüllte, abwechslungsreiche Lehrgangstage.

 

Trotz des Wetters trafen wir uns Samstagabend wie immer zum gemütlichen Beisammensein bei Pizza und Karate-Anekdoten.

Vielen Dank an alle Mitglieder, die im Vorfeld so fleißig organisiert und den Lehrgang wieder zu einem Höhepunkt im Vereinskalender gemacht haben. (Antje)