Herbstlehrgang 2013 mit Bernard und Gladys Mathieu

Dieses Jahr fand von Freitag dem 13. bis Sonntag dem 15. September der mittlerweile 8. Herbstlehrgang mit Bernard und Gladys Mathieu, die wieder eigens für diesen Lehrgang aus Frankreich anreisten, statt. Es fanden sich insgesamt neun Teilnehmer zu den vier Trainingseinheiten, welche Freitagabend, Sonnabendvormittag und -nachmittag sowie Sonntagvormittag abgehalten wurden, ein.

Im Mittelpunkt des Trainings standen „schwere“ Ellbogen und Hände sowie Timing, Abstand und noch einiges mehr. Dabei war eine besonders interessante Trainingsmethode das Ausführen von Übungen mit Wasserflaschen in den Händen, um ein besseres Gespür für „schwere“ Ellbogen und Hände zu bekommen und gleichzeitig die Schultern herunter sacken zu lassen. Auch wurde bei diesem Lehrgang wieder eine Kata besonders trainiert – dieses Jahr war es Hangetsu. Nach absolviertem Training wurde auch wieder gemeinsam gegessen.

 

Zum einen wurde Samstagmittag zwischen den Trainingseinheiten gemeinsam gegrillt. An dieser Stelle ist ein herzlicher Dank im Namen des gesamten Vereins an André angebracht, der, obwohl es ihm nicht möglich war mitzutrainieren, den Grill organisierte und zur Halle brachte, ohne den uns die gemeinsame Mahlzeit nicht möglich gewesen wäre. Außerdem wurden Freitag und Sonnabend von einigen Teilnehmern abends gemeinsam Restaurants besucht.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass der diesjährige Herbstlehrgang ein voller Erfolg war: es wurden viele hilfreiche Erfahrungen während des Trainings gesammelt und auch darüber hinaus hatten alle Teilnehmer gemeinsam eine schöne Zeit. Abschließend bleibt also nichts zu sagen als einem herzlichen Dankeschön an Bernard und Gladys Mathieu und alle Organisatoren und Teilnehmer, die diesen Lehrgang mitgestaltet haben. (Fritz)


Gedanken zum Gasshuku 2013

Donnerstag: Gruppenglotzen auf einen platten Reifen bis der Hilfedienst des ADAC eintrifft, für einige währenddessen:  Verpflegung beim Bäcker; trotz Verspätung das Frühstück genießen, wir haben schließlich bezahlt; mit überfüllten Bäuchen reuelos am ersten Training teilnehmen, Taikyoku, Beinarbeit, Fundament für kommenden Stoff; nachmittags dann der Versuch Tuiti-Techniken zu verstehen; zwischendurch ein weniger zufriedenstellendes Mittagessen; Abendessen: okay. Danach ein Einblick in das verzerrte, da unvollständige Karatebild der Hoplologie.

 

Freitag: In Badelatschen und Schlafanzug mit Bokutō am Strand stehen und Atemzüge zählen, dann Rumpf- und Körpergefühlsübung; üppiges Frühstück; erneut mit überfülltem Bauch trainieren; ich lerne zusammen mit Antje, Rico Pierre und Phillip eine neue Kata, Enpi = episch,  Arbeit an der Muskelkette Muskel A zu B zu C, Schweiß, Muskelschmerzen; zu Mittag: die Erkenntnis, dass Mittagessen hier nichts mit Zufriedenstellung zu tun hat, was Pierre am meisten traf; Strand und Volleyball; lockeres Nachmittagstraining an der Schmerzensgrenze, Enpi = episch²; duschen und essen; abendliche Runde unter dem Vorwand etwas über die kampfkünstlerische Dichtkunst Ryūkyūs zu erfahren, Ryūka sind cool.

 

Samstag: Wiederholung der morgendlichen Zeremonie; Überfressen gilt als neuer Standard, wir haben schließlich dafür bezahlt; Kata, Enpi bleibt episch, ist jetzt im Rang einer Lieblingskata, wahnsinnig gutes Training zur Muskelkettenanwendung, Hunger; Mittagessen besänftigt den Hunger; Nage-Waza, fliegen macht Spaß, wenn man nicht der Fliegende ist, Zeit für Körperhygiene dann Abendessen mit gut aussehendem Mozzarellasalat; Gesprächsrunde über Solotraining, dann Beratung über Vereins-T-Shirt, wobei wir uns an Pierres Exemplar orientierten; Ausfüllung des  Fragebogens zu der EJB, das Mittagessen kam noch mit einer gebrochenen Nase davon.

Sonntag: Henning schien der Mozzarellasalat doch nicht gefallen zu haben, deshalb mit Bokutō nur auf der Terrasse, für mich ein reiches Frühstück, eigentlich hat es meine Mutti bezahlt, die Kinder in Afrika müssen hungern; Stimmung etwas gedrückt, doch der Inhalt des vorletzten Trainings übertünchte das gekonnt, Anwendung der Muskelkette an einem Angriff, Letzte Mahlzeit vor der Abreise, das Gesicht des Mittagessen ging nicht verloren; cooles Abschlusstraining, Bō-Dori, wehmütiges Auseinandergehen nach Ankunft in Niesky. (Nick)


Shōtōkan-Stockkampf mit Henning Wittwer in Niesky 2013

Zum bereits 9. Mal begrüßte der 1. Nieskyer Karateverein „Nippon Niesky“ e. V. am 2. und 3. März  2013 Gäste aus ganz Deutschland. Anlass für den Besuch aus Stralsund, München, Dessau, Leipzig und Plauen war der alljährliche Stockkampflehrgang mit Henning Wittwer.

In diesem Lehrgang wurde den eifrigen und motivierten Karate-Übenden der korrekte Umgang mit dem Stock beigebracht. So wurde von einer Anfänger- und einer Fortgeschrittenengruppe jeweils eine Kata (dt.: Form), sprich ein Solobewegungsablauf, trainiert. Bevor diese Formen jedoch eingeübt wurden, standen am Samstagvormittag verschiedene Lockerungs- und Geschicklichkeitsübungen mit dem (dt.: Stock) an um jedem Teilnehmer die Möglichkeit zu geben sich mit dem Trainingswerkzeug vertraut zu machen.

Die Inhalte des Lehrgangs waren gleichermaßen theoretischer wie praktischer Natur, da beides untrennbar miteinander verwoben ist. So machen beispielsweise bestimmte Bewegungen oder Anwendungen einer Bewegung nur Sinn, wenn man den historischen Kontext der Übung kennt.

Ferner vermittelte Henning Wittwer historische Leitsätze zum -Training, wie auch genaue Überlieferungstraditionen. Er erklärte zum Beispiel, dass Karate und vor ca. 100 Jahren auf Japans südlichster Inselgruppe Okinawa stets zusammen trainiert wurden und ein Meister des Karate in den meisten Fällen auch ein Meister der Waffenkunst, wie dem Bō-Jutsu (dt.: Stockkunst), war. Als Karate in der 1920er Jahren durch verschiedene Personen in Zentraljapan verbreitet wurde, geriet der allmählich ins Abseits, da in großen Städten kaum eine Person mit einem Stock herumlief und ein solches Gerät damit nicht mehr zeitgemäß war. Nichtsdestotrotz starb das -Training nie aus, und so wird es heute neben einer Vielzahl anderer Waffenarten emsig in der Welt trainiert. So auch in Niesky, wo das Waffentraining u. a. mit dem fester Bestandteil des Curriculums ist.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Kampfes mit dem Stock. Nach erneuter Übung der Kata wurden von Henning Wittwer viele Anwendungsmöglichkeiten gezeigt, bei der der Partner geschlagen oder zu Boden gehebelt wurde.

Glücklicherweise blieben größere Verletzungen aus und der nunmehr 9. Stocklehrgang war wieder ein voller Erfolg und eines der Highlights im Trainingsjahr von „Nippon Niesky“. (Pierre)